850.000 Artikel von 42 Marken
Service: (030) 23 59 490 81

10 % auf alle Artikel unseres Weihnachtsmarkts

Glasarten bei Bilderrahmen
Was ist das richtige Bilderglas für mein Bild?

Was ist das richtige Bilderglas für mein Bild?

Möchten Sie eine Fotografie oder eine Zeichnung einrahmen und fragen sich, was das richtige Glas für Ihr Bild ist? Die Unterschiede in der Wirkung, Qualität und den konservatorischen Eigenschaften sind bei Bildergläsern ähnlich groß wie der Preis, den Sie dafür zahlen können. Lohnt es sich, in einen Bilderrahmen mit Museumsglas zu investieren oder genügt ein Standardglas? In diesem Beitrag wollen wir diese und weitere Fragen zum Thema Bilderglas beantworten, damit Sie das richtige Glas für Ihr Bild auswählen können.

Gläser für Bilderrahmen: Ein Überblick

Gläser für Bilderrahmen: Ein Überblick

1. Warum überhaupt ein Glas im Bilderrahmen nutzen?

Geschliffenes Glas schützt vor Verletzungen

Das Glas spielt für eine Einrahmung eine besondere Rolle. Es trennt das einzurahmende Objekt von seiner Umwelt und dem Betrachter. Im Idealfall soll es das Objekt vor physischen und chemischen Umwelteinflüssen und Beschädigungen wie Stößen, Feuchtigkeit, Insekten und Schmutz schützen und gleichzeitig einen ungetrübten und farbechten Blick auf das Kunstwerk geben. Zudem würden Fotos, Drucke und Zeichnungen ohne den vollflächigen Anpressdruck zwischen Scheibe und Rückwand nicht im Bilderrahmen halten. Die Falzbreite des Profils, von der das Glas, Bild und die Rückwand im Rahmen gehalten werden, beträgt umlaufend nur ca. 0,5-0,7 cm.

Öl- und Acrylbilder auf gespannter Leinwand oder Holzplatten sowie moderne Alu-Dibond-Bilder benötigen hingegen kein Glas, denn sie sind sehr formstabil und besitzen bereits einen gewissen Oberflächenschutz. Hier genügt ein Leerrahmen ohne Glas und ohne Rückwand vollkommen aus. Eine Ausnahme hiervon machen gerne Museen, denn hier handelt es sich um wertvolle und alte Kunstwerke, die insbesondere vor Berührungen und Beschädigungen durch Besucher geschützt werden sollen.

Hochwertige Bildgläser bieten neben dem Schutz vor Schmutz und Beschädigungen noch mehr: Sie schützen vor UV-Strahlungen, die das Bild mit der Zeit ausbleichen lassen und den größten Schaden an einem Objekt verursachen. Des Weiteren mindern diese hochwertigen Bildgläser störende Reflexionen durch Lichtquellen. Für große Bildformate und in öffentlichen Einrichtungen nutzt man leichte und bruchsichere Acrylgläser.

2. Normalglas

Bei den meisten Bilderrahmen ist das sogenannte Normalglas der Standard. Unter Normalglas verstehen wir ein herkömmliches Glas, dass nicht nur im alltäglichen Gebrauch von Fenstern, Spiegeln und Möbeln Verwendung findet, sondern auch in der Kunst und Architektur.

Das Normalglas ist unter verschiedenen Begriffen bekannt. Es wird wegen seiner starken Reflexionen auch als glänzendes Glas bezeichnet. Weitere Bezeichnungen sind Fensterglas oder fachlich Floatglas.

Das Normalglas für Bilderrahmen ist standardmäßig 2 mm stark und eignet sich für alle Einrahmungen ohne besondere Anforderungen an UV-Schutz, Bruchsicherheit und originalgetreue Farbwiedergabe. Da Glas aber ein hohes Eigengewicht von ungefähr 5 kg pro m² hat, werden insbesondere große Bilderrahmen mit Glas sehr schwer. Für Bilderrahmen in großen Formaten empfehlen wir Kunst- bzw. Acrylgläser.

Einfach erklärt: Normalglas
Vorteile und Nachteile von Normalglas
Vorteile Nachteile
kratzfest spiegelnd/ glänzend
kostengünstig geringer UV-Schutz, ca. 45%
unempfindlich bei Reinigung hohes Gewicht in großen Formaten
hohe Lichtdurchlässigkeit, 85 bis 90% Bruchgefahr
gute Konturen und Kontraste
witterungsbeständig
hitzebeständig

2.1 Unterschied Grünglas und Weißglas

Grünglas

Schnittkante Grünglas

Experten unterscheiden Gläser nach ihrer Basis. Für Bilderrahmen nutzt man hauptsächlich Floatglas auf Grünglasbasis, welches dank seiner Oberflächenspannung im fließenden Herstellungsprozess besonders plan und verzerrungsfrei ist und somit eine hervorragende optische Qualität besitzt. Dieses Floatglas hat eine leichte Grünfärbung, was man besonders gut an der Schnittkante erkennen kann. Je dicker das Glas ist, desto stärker sieht man diese Grünfärbung. Diese Verfärbung ist auf den Eisenoxyd-Anteil im Glas zurückzuführen. Der leichte Grünstich verfälscht leider auch die Farben des Bildes, insbesondere auf weißen Flächen kann das stören.

Tipp: Für Bilder mit einem hohen Anteil an hellen Farben empfehlen wir das Kunstglas oder Museumsglas. Kunst- bzw. Acrylgläser sind frei von Grünfärbung und Museumsgläser sind in der Regel auf Weißglasbasis.

Weißglas

Schnittkante Weißglas

Abhilfe schafft hier ein höherwertiges Weißglas, welches aufgrund seiner farbneutralen Fertigung seinen Namen trägt. Im Vergleich zum gewöhnlichen Normalglas besitzt Weißglas einen reduzierten Eisenoxyd-Anteil und wirkt weiß statt grün. Das Weißglas erzeugt man durch die Verwendung von besonderem Quarz-Sand, mit weniger Eisenoxid-Anteilen.

Der Vorteil dieses Glases liegt darin, dass es deutlich farbneutraler als Grünglas ist und die Farben des Bildes in der Wahrnehmung nicht beeinträchtigt werden – Weiß bleibt weiß und auch die anderen Farben werden originalgetreu wiedergegeben. Weißglas hat nach heutigem Stand die geringste Farbverfälschung.

Unterschied Floatglas und Maschinenglas

Im Gegensatz zum Maschinenglas ist Floatglas deutlich hochwertiger und weist keine störenden Unregelmäßigkeiten im Glas auf. Der Begriff „float“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „fließen“, was sich auf den Herstellungsprozess bezieht. Floatglas wird als Flachglas nämlich in einem Fließprozess hergestellt. Hierbei wird das 1.100 °C erhitzte zähflüssige Glas fortlaufend in ein längliches Bad aus flüssigem Zinn gegossen. Das leichtere Glas schwimmt nun in diesem Bad und breitet sich gleichmäßig aus. Dank der Oberflächenspannung des Zinns erhält das Glas eine sehr glatte und homogene Oberfläche, komplett frei von Luftblasen oder anderen Unebenheiten. Das sich nun abkühlende Glas wird kontinuierlich aus dem Zinnbad herausgezogen und durchläuft einen Kühlofen, in dem es heruntergekühlt wird. Aufgrund des enthaltenen Eisenoxyds erscheint das Glas leicht grünlich. Da dieses Glas überall im Alltag genutzt wird, sind wir an diesen leichten Grünschimmer gewöhnt und er wird von uns nicht als störend empfunden.

Eine günstigere Option wäre das Maschinenglas, welches nicht gefloatet, sondern gewalzt wird. Hierdurch leidet aber der optische Effekt, da wellige Strukturen auf diesem Glas zu erkennen sind. Man sieht solche Unregelmäßigkeiten mitunter an alten Fensterscheiben. Mit Ausnahme einiger Importrahmen aus Fernost ist das Floatglas in der Bilderrahmenbranche bereits zum Standard geworden.

3. Antireflexglas

Antireflexgläser werden immer noch gerne gekauft, da sie eine preisgünstige Option sind, um die Reflexionen auf dem Bild deutlich zu verringern.

Besonders gut eignen sich die Antireflexgläser für stark glänzende Bilder oder wenn Ihr Bild mehreren oder starken Lichtquellen ausgesetzt ist und Sie die störenden Reflexionen verringern möchten. Auch für eingerahmte Texte, die immer gut lesbar sein sollten, z.B. in Arbeitsräumen, ist das Glas sehr zu empfehlen.

Die Oberfläche des Antireflexglases ist mittels eines speziellen Ätzverfahrens einseitig mikrofein angeraut. Die mattierte und somit ungleichmäßige Oberfläche zerstreut das einfallende Licht und vermindert somit die direkten Reflexionen. Spiegelungen werden dadurch diffus und weniger störend. Die Glasoberfläche erscheint deswegen nicht mehr glänzend, sondern matt. So können Sie Ihr Bild blendfrei betrachten. Komplett reflexfrei ist dieses Glas jedoch nicht. Es bleibt eine minimale Restspiegelung von unter 1%. Mattierte Antireflexgläser sind auch als bruchsichere und leichte Acrylgläser erhältlich.

Einfach erklärt: Antireflexglas

Das Antireflexglas ist deutlich matter und weniger glänzend als das Normalglas. Die mattierte Oberfläche wirkt sich aber auch ein wenig auf die Farbbrillanz des Bildes aus. Die optische Intensität der Farben leidet auch unter der Mattierung des Glases. Zudem muss das Antireflexglas immer direkt auf dem Bild liegen, da mit zunehmendem Abstand zwischen Glas und Bild die Durchsicht trüber und milchiger wird. Daher ist einfaches Antireflexglas auch nicht für Bilderrahmen mit Distanzleiste oder Passepartouts geeignet und wird dort auch nicht angeboten. In diesen Fällen sind optisch entspiegelte Kunst- oder Museumsgläser die beste Alternative. Sie sind zwar teurer als mattiertes Antireflexglas, dafür jedoch deutlich reflexärmer. Die Farben wirken hier viel brillanter als bei mattiertem Antireflexglas und man erhält zusätzlich noch einen höheren UV-Schutz.

Tipp: Bei starken Lichtquellen direkt vor dem Bild, bspw. durch einen Spot oder ein gegenüberliegendes Fenster mit starker Sonneneinstrahlung, kann mattiertes Antireflexglas dem höherwertigen optisch entspiegeltem Musemsglas vorzuziehen sein. Denn auch Museumsglas ist nicht frei von Reflexionen, diese sind nur deutlich geringer als bei normalem Glas.
Vorteile und Nachteile von mattiertem Antireflexglas
Vorteile Nachteile
Keine störenden Reflexionen in lichtdurchfluteten Räumen mattierte Oberfläche kann Farben und Schärfe verfälschen
Keinerlei direkte Spiegelung, auch bei frontalen Lichtquellen Bruchgefahr
preiswert nicht für Passepartouts und Distanzrahmen geeignet
kratzfest hohes Eigengewicht in großen Formaten
beidseitig einsetzbar geringer UV-Schutz, ca. 45%

4. Kunstgläser

Kunstglas ist der Oberbegriff für Gläser, die aus Kunststoff hergestellt werden. Die Eigenschaften und Vorteile von Kunstgläsern werden oft noch unterschätzt, mitunter haben sie auch einen minderwertigen Ruf. Das wird vielen Kunstgläsern jedoch nicht gerecht, wenngleich es bei den Kunstgläsern qualitativ sehr große Unterschiede gibt. Von dünnem und geringwertigem Polystyrol bis hin zu besonders hochwertigen, konservatorischen Acrylgläser.

Zu den beiden am häufigsten verwendeten Kunstgläsern bei Bilderrahmen gehören Polystyrol- und Acrylglasscheiben. Polystyrol und Acryl sind beide thermoplastische Kunststoffe, die beim Aushärten eine transparente, teilkristalline Struktur annehmen. Wesentliche Unterschiede zwischen den beiden Kunststoffen Polystyrol und Acryl bestehen unter anderem im UV-Schutz, der Beständigkeit gegen Witterung und aggressive Chemikalien, der Schlag- und Bruchfestigkeit oder der Toleranz gegenüber großen Temperaturschwankungen.

Einfach erklärt: Kunstglas

Ein entscheidender Vorteil von Kunstglas gegenüber den Echtglas ist, dass Kunstglas bruchsicher ist. Wenn der Bilderrahmen einmal von der Wand fällt oder wenn Kinder einen Ball auf den Rahmen schießen, dann sind Sie in diesen Fällen froh, wenn der Bilderrahmen eine Kunstglasscheibe besitzt. Daher ist Kunstglas bei Bilderrahmen in öffentlichen Einrichtungen mitunter zwingend vorgeschrieben, um Verletzungsriken zu minimieren. Zudem eird bei einem Glasbruch nicht selten das Bild durch die Scherben beschädigt.

Aber auch beim Versand von Bilderrahmen werden dank Kunstglas unnötige Transportschäden vermieden, denn mit zunehmender Größe steigt auch das Glasbruchrisiko deutlich. Daher werden große Bilderrahmen häufig auch nur mit bruchsicherem und leichtem Kunstglas im Onlinehandel angeboten.

Das deutlich geringere Gewicht von Kunstglas im Vergleich zu Echtglas ist ein weiterer Vorteil, insbesondere bei großen Bilderrahmen. So wiegt bspw. im Format DIN A0 allein die Glasscheibe ca. 5 kg. Große Bilderrahmen sind also mit Echtglas unhandlich und ziemlich schwer. Daher müssen sie auch besonders sicher an der Wand montiert werden, damit der Bilderrahmen nicht versehentlich herunterfällt und im schlimmsten Fall jemand verletzt wird. Auch daher nutzen insbesondere öffentliche Einrichtungen und Kitas das leichte und bruchsichere Kunstglas gerne.

4.1 Polystyrol

Polystyrol ist ein amorpher Thermoplast, welcher durch die Polymerisierung von Styrol gewonnen wird. Es ist einer der ältesten Kunststoffe und wurde erstmals im 19. Jahrhundert hergestellt. Die meisten werden diesen Kunststoff in einer anderen Form unter Styropor kennen. Polystyrol ist aber auch umgangssprachlich als Hobbyglas bekannt, da es sich leicht bearbeiten lässt. Es kann problemlos lackiert, beklebt, bedruckt und gestanzt werden.

Mittlerweile nutzen auch viele Bilderrahmenhersteller Polystyrol als einfache Verglasung, da es unter günstigen Bedingungen ein robustes und zuverlässiges Kunstglas ist. Jedoch sind die einfachen Polystyrolscheiben nicht UV-beständig und neigen bei Sonneneinstrahlung zum Vergilben. Eine Vergilbung entsteht bereits innerhalb der ersten Jahre, besonders bei geringwertigen Scheiben. Aber auch hier gibt es einen Aufwärtstrend. Kunstgläser aus Polystyrol werden durch neue Herstellungsprozesse immer besser und es gibt sie auch schon mit hochwertigen mit speziellen Beschichtungen.

Für eine konservatorische Einrahmung mit Kunstglas empfehlen wir Ihnen derzeit weiterhin das Acrylglas.

4.2 Acrylglas

Doch warum ist das Acrylglas besser als Polystyrol? Im Vergleich zu Polystyrol besitzen Acrylgläser eine stärkere molekulare Bindung und sind somit formstabil. Besonders bei großen Formaten ist der Unterschied bedeutsam. Des Weiteren widerstehen Acrylgläser den meisten Lösungsmitteln, mechanischem Druck und sind weitestgehend unempfindlich gegenüber Witterungseinflüssen wie Feuchtigkeit, klimatisch bedingten raschen Temperaturschwankungen und UV-Licht.

Acrylgläser haben eine sehr hohe Lichtdurchlässigkeit aufgrund ihrer Transparenz, wodurch Konturen und Farben originalgetreu erkennbar sind. Acrylglasplatten werden nach einem hohen Standard in Europa gefertigt, weswegen eine Vergilbung der Platten eine eher untergeordnete Rolle spielt.

Acrylglas lässt sich zudem leicht bearbeiten und mit anderen Kunststoffen chemisch verbinden, um dauerhafte Verbindungen ohne Schwachstellen zu schaffen. So können Acrylgläser auch interferenzoptisch entspiegelt produziert werden und sind vergleichbar mit Museumsgläsern im Preis-Leistungs-Verhältnis.

Ein weiterer wichtiger Vorteil von Acrylglas ist der sehr hohe UV-Schutz ab 90%. Damit wird das Bild auch bei hoher Sonneneinstrahlung gut vor dem Ausbleichen geschützt.

Tipp: Direkte Sonneneinstrahlung auf Bildern sollte man nach Möglichkeit immer vermeiden, weil Farben und Papiere unter der Sonneneinstrahlung leiden. Selbst die besten UV-Schutzgläser können Ihr Bild nicht zu 100% vor den energiereichen Photonen der Sonne schützen, weshalb Museen Ihre Bilder meisten in abgedunkelten Räumen mit künstlichem Licht ausstellen. Siehe mehr unter » UV-Schutz bei Bilderglas

Insgesamt bieten Acrylgläser die Farbbrillanz von Museumsgläsern in Kombination mit den Vorteilen des Kunstglases und sind somit eine höherwertige Alternative zum Floatglas.

Die bekanntesten Acrylgläser sind übrigens die Markengläser Plexiglas®. Viele verwenden mittlerweile Plexiglas® als Synonym für Acrylglas. Kleiner Merksatz für Sie: Nicht jedes Acrylglas ist ein Plexiglas®, aber jedes Plexiglas® ist ein Acrylglas.

Acrylgläser gibt es auch als Antireflexglas. Das Kunstglas der Marke Mira verfügt über eine mattierte und eine spiegelnde Seite. Somit kann es optional auch als Antireflexglas genutzt werden, wenn die mattierte Seite nach oben gedreht wird.

Nachteile von Polystyrol- und Acrylgläsern

Zwei Wermutstropfen gibt es aber bei Kunstgläsern: Kunstgläser sind sehr kratzempfindlich, deswegen werden sie ab Werk beidseitig mit einer dünnen Schutzfolie versehen, die auch noch beim Zuschnitt der Scheibe vorhanden ist. Wenn Sie also einen Bilderrahmen mit Kunstglas bestellen, müssen Sie in der Regel zunächst diese Schutzfolien von beiden Seiten der Scheibe entfernen. Etwaige Kratzer und Striemen sind meistens nur auf dieser mitunter schlecht erkennbaren Schutzfolie und dringen selten bis zur Scheibe durch.

Tipp: Sollten Sie dennoch mal Kratzer mit geringer Tiefe im Kunstglas haben, dann können diese durch das Auftragen mit einer speziellen Polierpaste und einem anschließenden Poliervorgang entfernt werden. Sie sollten also bei dem Putzen immer auf einen weichen Lappen und unbedenkliche Putzmittel achten.

Ein weiterer Nachteil ist die elektrostatische Aufladung, die Staub und feine Partikel anzieht. Bei Kohlezeichnungen oder Pastellarbeiten sowie Bleistiftskizzen sollte kein Kunstglas verwendet werden, da es durch die elektrostatische Aufladung Pigmentpartikel vom Bild an das Bilderglas ziehen kann.

Vorteile und Nachteile von Kunstgläsern
Vorteile Nachteile
guter UV-Schutz kratzempfindlich und somit schlecht zu reinigen
leichtes Gewicht dünne Kunstgläser wölben sich und erzeugen unschöne Reflexionen
bruchsicher hochwertigen Acrylgläsern sind teurer
durch Transparenz hohe Farbbrillanz elektrostatisch aufgeladen
entspiegelt erhältlich

Museumsglas

Das Museumsglas steht für das hochwertigste Bilderglas, das man für seinen Bilderrahmen nutzen kann. Der Begriff etablierte sich, da mit dem Wort „Museum“ intuitiv hohe und konservatorische Qualitätsanforderungen verbunden werden. Hierbei handelt es sich um ein interferenzoptisch entspiegeltes Bilderglas, welches in verschiedenen UV-Schutzstufen angeboten wird. Man unterscheidet in Kunstglas oder Echtglas und dann in deren Basis in Weiß- oder Floatglas.

Mit einem Museumsglas reduzieren Sie störende Lichtreflexionen auf das Minimum von ca. 1%. Normalglas reflektiert einfallendes Licht im Vergleich mit ca. 8-10%. Dieser Unterschied ist signifikant und wer einmal den Unterschied zwischen Normalglas und Museumsglas gesehen hat, der möchte kein Standardglas mehr für seine Bilderrahmen verwenden.

Einfach erklärt: Museumsglas

Aber was unterscheidet blendfreies Museumsglas von gewöhnlichem Antireflexglas?

Das normale Antireflexglas besitzt eine fein mattierte Oberfläche, die das einfallende Licht zerstreut und damit direkte Reflexionen auf ein Minimum verringert. Das Museumsglas besitzt hingegen eine äußerst kratzfeste interferenzoptische Entspiegelung, d.h. es werden sehr dünne Schichten aufgetragen, die die einfallenden Lichtwellen filtern und neutralisieren. Diese Form der Entspiegelung funktioniert wie bei einem Brillenglas.

Das Glas ist somit nahezu unsichtbar und als solches im Bilderrahmen kaum zu erkennen. Die Farbwiedergabe ist auch unter weniger optimalen Beleuchtungsbedingungen sehr authentisch. Durch die Beschichtung des Museumsglases lassen sich zudem verschiedene UV-Schutzstufen von bis zu 99% realisieren. Somit vereint das praktisch unsichtbare Museumsglas einen unverfälschten Bildgenuss mit einem dauerhaften Schutz vor schädlichen UV-Strahlen.

100% Schutz gibt es nicht

Obwohl das Museumsglas nahezu unsichtbar ist und Reflexionen auf ein Minimum reduziert werden, ist auch das beste Museumsglas nur 99% und nicht 100% blendfrei. Daher sind direkte Lichtquellen trotzdem auf dem Glas erkennbar. Bei einem direkten Anblick ist nahezu keine Reflexion erkennbar, bei einem seitlichen Anblick erkennt man aber geringe Restreflexionen. Bei direkten Lichtquellen erzeugen die Beschichtungen eine farbige Reflexionsfarbe, welche grünlich oder auch mal bläulich sein kann.

Auch der UV-Schutz ist nicht 100%, jedoch verzögert ein Glas mit UV-Schutz das Ausbleichen und Vergilben erheblich. Daher sind in Museen trotz UV-Glas die Räume zusätzlich abgedunkelt und frei von Tageslicht. Seien Sie sich aber gewiss: Der optische und konservatorische Gewinn von Museumsglas zu Normalglas ist riesig!

Tipp: Wenn es Ihnen primär um den UV-Schutz geht, dann ist gewöhnliches Acrylglas eine günstige Alternative zum Museumsglas. Denn Acrylglas bietet ebenso einen sehr hohen UV-Schutz von ungefähr 90%, was bereits in der oberen Liga von UV-Museumsglas liegt.

Museumsglas UV 70 als Kaufempfehlung

Der hohe Preis von Museumsglas ist für viele Kunstliebhaber noch eine Hürde zur Wahl des überlegenen Bilderglases. Museumsglas wurde in der Vergangenheit daher nur zur Einrahmung von wertvoller Kunst genutzt. Mit den Jahren kamen aber immer mehr Hersteller mit neuen Fertigungstechniken auf den Markt. Das hat einerseits die Qualität verbessert, andererseits hat es das Glas für den Kunstgenießer bezahlbar gemacht. Mittlerweile sind die Herstellungskosten deutlich gesunken und die Preise sind nun auch für den Privatkunden erschwinglich geworden. Somit ist das Museumsglas über seinen konservatorischen Schutz hinaus zu einer attraktiven Alternative zum gewöhnlichen Antireflexglas geworden und findet zunehmend auch für die Einrahmung von Kunstdrucken und Fotos Verwendung.

Tipp: Das Museumsglas UV 70 ist der beste Kompromiss aus Preis und Leistung. Hier erhalten Sie ein interferenzoptisch entspiegeltes Weißglas mit erhöhtem UV-Schutz. Das Museumsglas UV 70 ist bereits bei vielen Marken verfügbar, es ist optimal entspiegelt und bietet eine exzellente Brillanz. Es bietet zwar keinen konservatorischen Schutz, ist aber deutlich günstiger als UV 90 oder UV 99 Museumsgläser, bei vergleichbarer Entspiegelung.

5.1 Was bedeutet „interferenzoptisch entspiegelt“?

Interferenzoptisch entspiegelte Bildergläser reflektieren kaum das Licht, da die Oberflächen bearbeitet werden. Die Herstellungsverfahren sind unterschiedlich: Entweder rauen die Glashersteller die Oberflächen mit Ätzen oder Walzen mikroskopisch auf oder sie beschichten das Glas mit hauchdünnen Schichten. Diese Schichten verhindern, dass bestimmte Lichtwellen bis zum Auge gelangen. So ist es für den Betrachter als solches im Bilderrahmen kaum zu erkennen, nahezu unsichtbar. Die spezielle Antireflexbeschichtung reduziert störende Lichtreflexionen auf das Minimum von ca. 1%.

Vorteile und Nachteile von Museumsglas
Vorteile Nachteile
nahezu unsichtbar Bruchgefahr
kratzfest vergleichsweise teuer
interferenz-optische Entspiegelung hohes Gewicht in großen Formaten
sehr hohe Lichtdurchlässigkeit Reflexionsfarbe neutral grünlich oder bläulich
originaltreue Farbbrillanz
UV-Schutz in Abstufungen bis 99%
(konservatorische Einrahmung)
hauptsächlich Weißglas

6. UV-Schutz bei Bilderglas

Das Thema UV-Schutz lässt sich wissenschaftlich sehr weit vertiefen. Doch welche Aspekte sind bei der Wahl des richtigen Bilderglas wichtig? Neben dem für uns sichtbaren Licht enthalten Sonnenstrahlen einen Anteil, der für uns unsichtbar bleibt, das sogenannte ultraviolette Licht, besser bekannt als UV-Strahlung.

Auch durch das Bilderglas gelangt UV-Strahlung. Wie viel davon durchdringt, hängt von der Beschaffenheit der Glasscheibe ab. UV-Strahlung verursacht die gravierendsten Schäden an Bildträgern aller Art. Während Zeitungspapier innerhalb von wenigen Tagen unter Tageslicht bräunt, sind moderne Papiere und Farben mittlerweile resistenter geworden. Insbesondere in tageslichtdurchströmten Bereichen und gegenüber von Fenstern trägt UV-Schutz zur langfristigen Farbbeständigkeit bei. Lange Farbechtheit bedeutet aber nicht, dass keine Schäden am Bild auftreten, es dauert nur länger.

Während normale Gläser nur 40-50% des UV-Lichts filtern, bieten die Museumsgläser in Abstufungen einen erhöhten UV-Schutz bis zu 99%.

Dabei sollte man sich dennoch merken: Direkte Sonneneinstrahlung sollte man immer auf Bildträger vermeiden, insbesondere wenn es sich um hochwertige Kunst handelt. Dauerhafte Einwirkung direkter Sonneneinstrahlung kann kleine Schäden verursachen, selbst hinter einem Glasprodukt mit hohem UV-Schutz.

Es gibt viele Gründe, warum sich die Wahl eines Glases mit hohem UV-Schutz lohnt, dazu gehören nicht nur Originale jeder Art, wie nicht reproduzierbare Kunstwerke oder schwer wiederbeschaffbare Dokumente, sondern auch alle Bildträger, die für Sie einen ideellen Wert haben und vor dem Ausbleichen oder Vergilben geschützt werden sollen. Zusätzlich benötigen einige Materialien und Medien einen UV-Schutz, da Sie generell empfindlich auf eine dauerhafte oder direkte Sonneneinstrahlung reagieren.

Mehr zu Thema: » Warum bleichen Bilder in der Sonne aus?

Optium Museum Acrylic®

Mit diesem Acrylglas in Museumqualität entscheiden Sie sich für ein hervorragendes Acrylglas, das viele positive Eigenschaften vereint. Optium Museum Acrylic® ist leicht, bruchsicher, interferenzoptisch entspiegelt, antistatisch, kratzfest und bietet einen höchstmöglichen UV-Schutz. Somit ist es hervorragend geeignet für die anspruchsvolle und konservatorische Einrahmung.

Die interferenzoptische Entspiegelung sorgt für eine einzigartige Optik, die das Bilderglas nahezu unsichtbar macht und die Farben, Kontraste und Konturen unverfälscht und brillant wiedergibt. Reflexionen werden auf ein Minimum von unter 1% reduziert.

Der UV-Schutz beträgt über 99% und somit schützt dieses Acrylglas Ihr Bild maximal vor der schädlichen ultravioletten Strahlung. Die Farben und Leuchtkraft Ihres Kunstwerkes bleiben besonders lange erhalten.

Im Gegensatz zu gewöhnlichem Acrylglas ist dieses Museumsglas antistatisch und perfekt geeignet für Kunstwerke mit empfindlicher Oberfläche. So zieht es bspw. keine Kreide- und Kohlepartikel oder lose Pigmente vom Bild an sich. Auch feinste Holzstaub- und Blattgoldpartikel Ihres barocken Holzrahmens haften nicht an dieser Scheibe.

Ein weiterer Unterschied zu gewöhnlichem Acrylglas ist die einzigartige Oberfläche, die extrem kratzfest ist. Wo jedes andere Kunstglas bereits bei kleinsten Abrieben irreparable Kratzer erfährt, bleibt diese Optium Acrylglas unbeschädigt, so dass dieses Acrylglas extrem unempfindlich bei der Reinigung mit Tüchern und Reinigungsmitteln ist.

Schöne Erinnerungen sollen ein Leben lang halten - mit Optium Museum Acrylic® tun sie das auch. Sehen Sie sich das Video unten an und erfahren Sie, warum!

Sie haben Interesse am Optium Museum Acrylic®? Kontaktieren Sie uns, wir helfen Ihnen gerne weiter!

8. ESG und VSG Bilderglas

ESG ist die Abkürzung für Einscheibensicherheitsglas und ist insbesondere von Auto-Seitenscheiben und Glas- sowie Duschtüren bekannt. Dieses Glas ist sehr widerstandsfähig, stoß- und schlagfest. Bei einem Glasbruch zerfällt ESG in kleine Glasbruchstücke, die verletzungshemmend sind. Nachteilig ist das hohe Gewicht, denn durch den Mehrschichtaufbau ist ESG 4 mm stark und damit doppelt so dick und schwer wie gewöhnliches Glas. Durch die massivere Bauweise und das schwere Gewicht ist ESG für viele Bilderrahmen zu schwer und zu dick. Zudem lässt es sich nur schwer verarbeiten und kommt daher bei Bilderrahmen nur selten zum Einsatz.

Bei VSG handelt es sich um Verbundsicherheitsglas. Im Gegensatz zu ESG zerfällt das Glas bei Beschädigung nicht in kleine Bruchstücke, sondern bleibt als Ganzen erhalten, wenn auch beschädigt. Die in das Glas eingearbeitete Folie verhindert das Auseinanderfallen in einzelne Scherben. Das VSG findet bspw. bei Windschutzscheiben von Autos Verwendung. Als Verbundsicherheitsglas für Bilderrahmen hat sich das Mirogard Protect von Schott in Museen einen Namen gemacht. Selbst bei Vandalismus ist das Bild geschützt und kann nicht durch etwaige Scherben beschädigt werden.

ESG und VSG kommen vorwiegend im öffentlichen Raum zum Einsatz, wo von beschädigten Glasscheiben und deren Scherben keine Gefahr für Mensch und Kunstwerk ausgehen darf.

Bilderglas für den Brandschutz

Auch im vorbeugenden Brandschutz ist Bilderrahmenglas ein nicht zu unterschätzendes Thema. Insbesondere öffentliche Einrichtungen sind immer häufiger dazu angehalten, feuerfeste Bilderrahmen der Baustoffklasse B1, in Fluchtwegen sogar der Baustoffklasse A1 anzuschaffen. Hier gibt es auch verschiedene zertifizierte Brandschutzrahmen zu kaufen, jedoch ausschließlich mit bruchgefährdetem Echtglas oder mit teurem und schwerem ESG. Echtglas ist mineralischen Ursprungs und ähnlich wie der Aluminium-Bilderrahmen von Hause aus feuerfest. Bruchsicheres und leichtes Acrylglas hingegen, welches für öffentliche Einrichtungen häufig gefordert wird, ist als Kunststoffglas natürlich brennbar bzw. entwickelt einen starken toxischen Rauch und kann daher nicht zertifiziert werden.

Öffentliche Einrichtungen stehen somit vor einem Dilemma: Auflagen fordern häufig feuerfeste Bilderrahmen und bruchsicheres Bilderglas, was sich bei den meisten Modellen ausschließt. Da ESG kein Standardglas und zudem sehr schwer, dick und teuer ist, wird es nur bei wenigen Brandschutzrahmen angeboten.

Bildgläser Übersicht

Produkt EinzelheitenNormalglasAntireflexglasKunstglasMuseumsglas
mattiert (blendfrei)Polystyrol (PS)AcrylAcryl, entspiegeltUV 70UV 92UV 99
Originalgetreu
gut**
gut, wenn das Glas direkt auf dem Bild liegt
ausreichend
gut
sehr gut
sehr gut
sehr gut
sehr gut
UV-Schutz
gering, 45%
gering, etwas mehr als 45%
teilweise, wenn beschichtet
teilweise, wenn beschichtet
sehr hoch
70%
92%
99%
interferenz-optische Entspiegelung
kratzfest
Reflexionglänzendmattglänzendglänzendminimalminimal***minimal***glänzend***
Basis Weißglas****transparenttransparenttransparent
Stärke2 mm2 mm1-2 mm*****2 mm2 mm2 mm2 mm2-3 mm*
Gewichtschwerschwersehr leichtleichtleichtschwerschwerschwer
Staubanziehung (elektrostatisch)
Feuerfest
Bruchsicherheit

* Nielsen: ClearColorUV99 2,5 mm, Roggenkamp hauptsächlich 3 mm
** Bei der Verwendung von Floatglas kann es im Bereich der Weißtöne zu einem leichten Grünschimmer kommen.
*** Reflexionsfarbe kann durch die Beschichtung grünlich oder bläulich sein; bei starker, direkter Bestrahlung sichtbar.
**** Mira nutzt als Ausnahme Weißglas
***** Günstige Anbieter nutzen dünnes Polystyrol, jedoch Klüber, Larson-Juhl, Mira etc. nutzen 2 mm dickes Polystyrol.

Tipps zur Reinigung

Vor jeder Einrahmung empfehlen wir Ihnen Ihre Bildergläser zu reinigen, mit Ausnahme der Kunstgläser. Für Normal- bzw. Antireflexglas sowie ESG & VSG empfiehlt sich ein herkömmlicher Glasreiniger oder einfach nur Wasser. Hier können Sie im Grunde nicht viel verkehrt machen, dieses Glas ist vergleichbar mit Fensterglas.

Das Museumsglas verfügt über eine Beschichtung, auf der Rückstände des Reinigers leichter erkennbar sind. Hier sollten Sie die Scheibe nur mit klarem Wasser reinigen, ggf. einen kleinen Schuss Spiritus hinzugeben. Oder Sie polieren die Gläser ohne Flüssigkeit mit einem feinen Tuch

Kunstglas ist hingegen recht empfindlich und hier dürfen Sie kein alkohol- oder lösungsmittelhaltiges sowie kein scheuerndes Putzmittel zur Reinigung nutzen. Geeignet sind hier klares Wasser und ein trockenes oder leicht angefeuchtetes Baumwoll- oder Mikrofasertuch, besser noch ein spezieller Acrylglasreiniger in Kombination mit Anti-Statik-Tüchern.

Fazit zu den Glasarten für Bilderrahmen

Zusammenfassend kann man sagen, dass Glas nicht gleich Glas ist und die Unterschiede in Wirkung und Funktionalität groß sind. Für die meisten Einrahmungen und die gängigen Bedürfnisse genügt das gewöhnliche Normalglas vollkommen aus. Um starke Reflexionen zu vermindern kann ein einfaches Antireflexglas eine Option sein, ist aber auch mit ein paar Nachteilen verbunden. Unter direkter Sonnenbestrahlung sollten Sie sich wohl lieber für ein (Antireflex-) Acrylglas oder besser gleich für ein UV-Museumsglas entscheiden.

Tipp: Wir empfehlen Ihnen im Vergleich von allen Bildergläsern das Museumsglas UV70. Es ist noch nicht so preisintensiv wie die Museumsgläser mit einem UV-Schutz ab 90%, aber es ist mehrfach entspiegelt und erzielt schon eine sehr deutliche Steigerung in der Qualität Ihrer Einrahmung. Die Mehrausgabe für dieses erstklassige Bilderglas merken Sie nur einmal, aber die Freude und der Genuss, dass die Farben unverfälscht wiedergeben werden und Ihr Bild langlebiger geschützt ist, bleibt auf Dauer.

Zu diesem Thema passend