
Wichtige Fachbegriffe
rund um Bilderrahmen und Passepartouts
Die Wahl des richtigen Bilderrahmens und Passepartouts kann eine Herausforderung sein. Beschäftigt man sich näher mit dem Thema, begegnet man vielen Fachbegriffen, die zusätzliche Verwirrung stiften können.
Mit unserem Leitfaden möchten wir Ihnen eine hilfreiche Orientierung bieten und Ihnen schnell einen Überblick über die wichtigsten Begriffe rund um Bilderrahmen und Passepartouts verschaffen. Wir haben die wesentlichen Begriffe in drei Kategorien unterteilt, damit navigieren Sie sich sicher durch die Welt der Bilderrahmen und Passepartouts.
Materialien und Eigenschaften
Alkalisch
Alkalisch bezieht sich auf eine Substanz oder Lösung, die einen pH-Wert über 7 hat.
Alpha-Zellulose:
Zellulose ist ein wichtiger Bestandteil von Holz, Stroh und Baumwolle und anderen pflanzlichen Materialien. Alphazellulose ist eine besondere Form davon, die sich durch ihre Reinheit und Reichhaltigkeit auszeichnet.
Alterung von Karton
Die Festigkeit und das Erscheinungsbild eines Kartons ändern sich mit der Zeit. Faktoren wie die Menge an Säure und Lignin sowie die Umgebung beeinflussen die Alterung.
Alterungsbeständige Kartons:
Es gibt verschiedene Herstellungsverfahren, mit denen man die Lebensdauer eines Kartons verlängern kann. Die Verwendung von Alphazellulose ist dabei die wichtigste Grundlage. Zusätzlich kann Calciumcarbonat hinzugefügt werden.
Baumwollfasern:
Baumwollfasern sind die natürlichen Fasern, die aus der Baumwollpflanze extrahiert werden. Sie sind weich, atmungsaktiv und vielseitig.
Bleichverfahren:
Ein Bleichverfahren ist ein Vorgang, bei dem die Farbe eines Materials verringert oder aufgehellt wird. Besonders bei Papier wird dieser Prozess genutzt, um eine helle, makellose Oberfläche zu erzielen, oft durch den Einsatz von Chlor oder Sauerstoffverbindungen.
Buntpapier
Das ist eine Sammelbezeichnung für Papiere, die nachträglich durch Färben, Bedrucken oder andere Methoden verändert werden.
Büttenpapier
Büttenpapier ist eine hochwertige Papiersorte, die früher traditionell von Hand geschöpft wurde. Es zeichnet sich durch seine besondere Struktur und seine edle Optik aus. Die Ränder des Papiers, die sogenannten Büttenränder, sind unregelmäßig und verleihen dem Papier seinen charakteristischen Look.
Calciumcarbonat
In der Papierindustrie wird Calciumcarbonat als Füllstoff und Beschichtung eingesetzt. Es verleiht dem Papier eine glattere Oberfläche, verbessert die Bedruckbarkeit und erhöht die Lichtdurchlässigkeit.
Cellulose = Zellulose
Zellulose ist der Hauptbestandteil von pflanzlichen Zellwänden wie Holz, Stroh und Baumwolle und anderen pflanzlichen Materialien.
Deckpapier:
Als Deckpapier bezeichnet man die oberste Papierschicht. Dieses kann verschieden eingefärbt sein und unterschiedliche Oberflächen vorweisen. Bei Passepartouts in besserer Qualität ist das Deckpapier säurefrei, auch wenn es nicht mit dem Bild in Berührung kommt.
Dispersionsklebstoff:
Ein Dispersionskleber ist ein wasserbasierter, flüssiger Klebstoff. Die Klebstoffmoleküle sind in einer Dispersion aus Wasser und Emulgatoren eingebunden. Nach dem Verdunsten des Wassers härtet der Kleber aus und bildet eine feste, belastbare Verbindung.
Dokumenten-Papier
Dokumenten-Papier ist eine sehr hochwertige Papiersorte, die nur aus veredelten Zellstoffen besteht. So wird eine lange Lebensdauer erzielt.
Farbbeständigkeit
Farbbeständigkeit ist die Fähigkeit einer Oberfläche, ihre Farbe trotz verschiedener Bedingungen zu behalten ohne negative Veränderungen.
FSC-Zertifizierung (Forest Stewardship Council)
Die FSC-Zertifizierung garantiert, dass die Produkte aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammen. Diese bieten ökologische, soziale und wirtschaftliche Vorteile.
Geklebter Karton
Ein geklebter Karton ist ein mehrlagiger Karton, dessen Schichten zu einer festen Einheit verklebt wurden. So wird eine hohe Festigkeit und Widerstandsfähigkeit erzielt.
Geleimtes Papier
Geleimtes Papier ist Papier, dem während des Herstellungsprozesses Natur- und Kunstharze beigefügt werden, um besondere Eigenschaften zu verstärken, z. B. Saugfähigkeit.
Holzhaltiges Papier
Holzhaltiges Papier wird aus einem Gemisch von Zellstoff und Holzschliff hergestellt. Es wird für kurzlebige Druckerzeugnisse verwendet wie Zeitungen.
Holzfreier Karton
Das Passepartout sollte entweder aus reiner Alphazellulose oder aus Baumwollfasern bestehen, damit es seine originäre Farbe behält. Unbedingt sollte es ligninfrei bzw. frei von Holzbestandteilen sein und nicht aus recyceltem Papier bestehen. Passepartouts, die Lignin enthalten, können sich mit der Zeit gelblich verfärben.
Holzschliff
Das Passepartout sollte entweder aus reiner Alphazellulose oder aus Baumwollfasern bestehen, damit es seine originäre Farbe behält. Unbedingt sollte es ligninfrei bzw. frei von Holzbestandteilen sein und nicht aus recyceltem Papier bestehen. Passepartouts, die Lignin enthalten, können sich mit der Zeit gelblich verfärben.
Kaschierter Karton
Kaschierter Karton ist ein Karton, auf dem eine zusätzliche Schicht durch Kleben, Laminieren oder Beschichten aufgetragen wird, um seine Eigenschaften zu verbessern oder zu verändern. Die zusätzliche Schicht kann einen Schutz vor Feuchtigkeit bieten oder man verändert die optischen Eigenschaften wie glänzend, mattiert oder strukturiert.
Leinengeprägtes Passepartout
Ein leinengeprägtes Passepartout hat eine Oberfläche mit einer Textur, die an Leinenstoff erinnert. Diese Textur wird durch ein spezielles Prägeverfahren erzeugt.
Lichtechter Karton
Lichtechter Karton enthält lichtechte und wasserunlösliche Pigmente. Dadurch bleiben die Farbe und Struktur des Kartons auch bei längerer Sonneneinstrahlung oder künstlichem Licht erhalten.
Lignin / Ligninfrei
Lignin ist ein organisches Polymer, das in den Zellwänden von Pflanzen zu finden ist und für diese von entscheidender Bedeutung ist. Allerdings lässt Lignin Papier vergilben und porös werden. Ligninfreies Papier ist deshalb hochwertiger.
Luftfeuchtigkeit
Die Luftfeuchtigkeit gibt die Menge an Wasserdampf in der Luft an. Sie wird als relative Feuchte angegeben. Passepartoutkarton reagiert empfindlich auf Schwankungen. Darum sollte man möglichst ein konstantes Raumklima bewahren.
Matboard / Mountboard
Englisch für Passepartoutkarton.
Mountingboard
Englischer Begriff für die Rückwand einer Einrahmung.
Passepartout
Frz. Passer „hindurchgehen“, partout „überall“. Bei einem Passepartout handelt es sich um einen hochwertigen Karton mit Bildausschnitt. Ein Passepartout setzt sich meist aus drei Papierschichten zusammen: Deckpapier, Kern und Rückenpapier.
Pufferung:
Unter Pufferung versteht man die Zugabe von Calciumcarbonat zum Kartonmaterial, um ihn resistenter gegen Säuren zu machen, die durch Umwelteinflüsse oder durch die Zersetzung von Lignin entstehen können. Der Karton ist dann alterungsbeständig.
pH-Wert
Der pH-Wert ist ein Maß für den Säure- oder Basengehalt einer Lösung. Er gibt an, wie sauer oder alkalisch (basisch) eine Lösung ist.
Rückenpapier
Das Rückenpapier (unterste Papierschicht) sollte unbedingt säurefrei sein, weil es auf dem originalen Kunstwerk aufliegt.
Vergilben
Unter Vergilben versteht man die gelbliche Verfärbung von holzhaltigen Passepartouts, die nach einem gewissen Zeitraum auftreten.
Zellstoff
Zellstoff ist ein wichtiger Rohstoff für Papier. Er besteht hauptsächlich aus Zellulosefasern. Diese werden aus Holz oder anderen pflanzlichen Materialien gewonnen.
Maße, Formate und Gestaltung
Außenformat
Als Außenformat bezeichnet man bei Bilderrahmen die Größe des zu rahmenden Bildträgers.
Bildmaß:
Das Bildmaß bezieht sich auf die Größe des Bildes oder der Kunst, die im Rahmen präsentiert wird.
Black Core
Als Black Core bezeichnet man ein Passepartout mit einer schwarzen Kernfarbe.
Color Core
Als Color Core bezeichnet man ein Passepartout mit einem farbigen Kern, häufig in Gelb, Rot, Grün oder Blau, kombiniert mit einem weißen Deckpapier.
DIN / DIN-Papier-Formate:
DIN-Papierformate sind standardisierte Größen für Papier, die vom Deutschen Institut für Normung (DIN) festgelegt wurden. Diese Formate sind weltweit anerkannt und werden häufig in Büros, Druckereien und im Alltag verwendet. Die bekanntesten Reihen sind die DIN A, DIN B und DIN C Formate.
Doppelpassepartout:
Ein Doppelpassepartout besteht aus zwei übereinanderliegenden Passepartouts mit unterschiedlichen Ausschnitten. Diese Kombination setzt zusätzliche Akzente und verstärkt die Tiefenwirkung des gerahmten Kunstwerks.
Durchgefärbtes Passepartout:
Ein durchgefärbtes Passepartout besteht aus einem Material, das sowohl an der Oberfläche als auch im Kern dieselbe Farbe aufweist. Dadurch entsteht eine durchgehend einheitliche Farbwirkung ohne andersfarbige Schnittkanten. Im Gegensatz zu Varianten mit farbigem Kern, bei denen die Schnittkanten eine abweichende Farbe haben, sorgt diese gleichmäßige Farbgestaltung für ein besonders stimmiges und elegantes Erscheinungsbild.
Fertig-Passepartout
Ein Fertig-Passepartout ist ein zentriert geschnittenes Passepartout, dessen Außen- und Innenschnitt den Standardgrößen von Rahmen und Fotoformaten entspricht.
Falzmaß
Das Falzmaß ist das Innenmaß von Rand zu Rand im Rahmen. Das Falzmaß ist nicht mit dem Bildmaß gleichzusetzen.
Formatdifferenzen:
Formatdifferenzen in der Kartonproduktion betreffen die Unterschiede in den Maßen von Kartonwaren, die im Verlauf des Fertigungsprozesses entstehen können. Solche Abweichungen können die Passgenauigkeit und die Qualität der fertigen Produkte beeinflussen, weshalb sie in der Branche sorgfältig überwacht und reguliert werden.
ISO (International Organization for Standardization)
Die ISO ist eine unabhängige, nichtstaatliche internationale Organisation, deren Fokus auf der Entwicklung von Normen liegt.
Kernfarbe:
Bei Passepartouts wird die Kernfarbe mit Begriffen wie Black Core (Schwarzer Kern), Color Core (Farbiger Kern) und White Core (Weißer Kern) bezeichnet.
Klapppassepartout
Ein Klapppassepartout eignet sich ideal zur stilvollen und schonenden Präsentation empfindlicher oder wertvoller Kunstwerke. Durch seine aufklappbare Konstruktion, ähnlich einem Buch, ermöglicht es eine besonders sichere Aufbewahrung und gleichzeitig eine einfache Handhabung.
Lichtmaß
Das Lichtmaß ist die Bezeichnung für den sichtbaren Bereich eines Bildes im Rahmen oder Passepartout.
Materialstärke
Die Materialstärke bezeichnet die Dicke eines Materials, wie z. B. Papier und Karton. Sie wird in Millimetern (mm) oder Mikrometern (µm) gemessen und ist ein wichtiger Faktor für die Festigkeit, Flexibilität und das Gewicht des Materials.
Mehrfachausschnitt = Mehrfachpassepartout:
Mehrfachausschnitt bezeichnet ein Passepartout, das mehrere Ausschnitte in einem vordefinierten Karton enthält.
Optische Mitte
Bei dieser Methode wird der Bildausschnitt im Passepartout leicht nach oben verschoben. Dadurch entsteht ein etwas breiterer unterer Rand im Vergleich zum oberen. Dies führt zu einer optischen Täuschung, bei der das Bild für das Auge ausgewogen und zentriert erscheint.
Standardgröße:
Als Standardgröße bezeichnet man die gängigen Größen für Bilderrahmen und Passepartouts, die sich nach den üblichen Foto- und Papierformaten richten, wie DIN-Formate, quadratische Formate oder Panorama-Formate.
Verarbeitung und Technik
Goldener Schnitt:
Der Goldene Schnitt beschreibt ein harmonisches Proportionsverhältnis, das vom menschlichen Auge als besonders ausgewogen wahrgenommen wird. Dabei wird das Kunstwerk im Rahmen weiter oben positioniert, um diese ansprechende Bildkomposition zu erzeugen.
Innenausschnitt = Innenschnitt
Als Innenschnitt bezeichnet man die Abmessungen des Bildausschnitts eines Passepartouts.
Kaschieren
Als Kaschieren bezeichnet man verschiedene Techniken, bei denen Materialien dauerhaft miteinander verbunden werden.
Kerbschnitt = V-Schnitt = Rillenschnitt:
Als Kerbschnitt, V-Schnitt oder auch Rillenschnitt bezeichnet man eine Schnitttechnik, bei der eine zusätzliche Zierlinie um einen Passepartoutausschnitt gelegt wird. Die Farbe der Zierlinie ist abhängig von der Grundfarbe des Passepartouts.
Laminieren:
Laminieren ist ein Verfahren, bei dem eine dünne, transparente Kunststoffschicht auf Papier oder Karton aufgetragen wird. Dies dient dem Schutz der Oberfläche und erhöht die Widerstandsfähigkeit gegen Abnutzung, Feuchtigkeit und Schmutz.
Laufrichtung:
Die Laufrichtung von Papier bezeichnet die Ausrichtung der Fasern, die sich während der Herstellung bildet. Sie spielt eine wesentliche Rolle für die Weiterverarbeitung, da sie die Stabilität, das Faltverhalten, die Reißfestigkeit und die Druckqualität beeinflusst. Es gibt zwei Varianten: Schmale Bahn und Breite Bahn.
Schrägschnittkante
Eine Schrägschnittkante, auch Fasenkante genannt, ist eine geneigte Schnittkante, die in einem festgelegten Winkel zur Materialoberfläche verläuft. Bei Passepartouts beträgt dieser Winkel in der Regel 45°.
Schwebende Position:
Die schwebende Position beschreibt die Platzierung eines Kunstwerks in einem Distanzrahmen, sodass es scheinbar frei im Rahmen schwebt und nicht direkt auf dem Hintergrund aufliegt.
Silicon-Papier (= Silikon)
Als Silicon-Papier bezeichnet man Papier, dessen Oberfläche mit einer dünnen Silikonschicht überzogen wurde, wodurch es eine antihaftende Wirkung erhält. Dieses Papier verwendet man u. a. bei Selbstklebekartons.
Tiefenwirkung:
Die Tiefenwirkung bezeichnet den Eindruck von räumlicher Tiefe, der durch ein Passepartout erzeugt wird. Je stärker die Materialstärke des Passepartouts, desto ausgeprägter erscheint dieser Effekt.
Zentrierte Position
Bei einer zentrierten Position besitzt das Passepartout eine rundum gleiche Randbreite, sodass es im Hoch- und Querformat genutzt werden kann.
Zierlinie:
Als Zierlinie bezeichnet man eine zusätzliche Vertiefung neben einem Passepartoutausschnitt. Die Farbe der Zierlinie ist abhängig von der Kernfarbe des Passepartouts.