Keilrahmen für Leinwände
Keilrahmen – die tragende Struktur einer Leinwand
Haben Sie ein Acryl- oder Ölgemälde oder einen Druck auf Leinwand, das Sie aufhängen möchten? Dann sollten Sie Ihr Bild vorher auf einen Keilrahmen spannen, weil nur dann eine Bildaufhängung mit oder ohne Rahmen möglich ist. Bei Keilrahmen handelt es sich also nicht um einen klassischen Bilderrahmen, sondern um die tragende Struktur einer Leinwand. Welche Vorteile der Keilrahmen bietet und wie Sie die Leinwand richtig aufspannen, erfahren Sie hier.
- Keilrahmen – die tragende Struktur einer Leinwand
- Video mit FAQs zum Thema „Was ist ein Keilrahmen?“
- Das Kunstwerk entsteht auf dem Keilrahmen
- Daraus besteht ein Keilrahmen
- Keilrahmen selbst bauen oder kaufen?
- Seit wann nutzen Künstler Keilrahmen?
- Ich habe einen Keilrahmen ohne Leinwand – wie geht es weiter?
Video mit FAQs zum Thema „Was ist ein Keilrahmen?“
Sie fragen und wir antworten. Ihre drei häufigsten Fragen finden Sie im Video „Was ist ein Keilrahmen?“ beantwortet. Wir hoffen, es hilft Ihnen weiter!
Das Kunstwerk entsteht auf dem Keilrahmen
Der Keilrahmen ist die tragende Struktur des Gemäldes, ist einfach zu montieren und ermöglicht die Bildaufhängung mit oder ohne Rahmen. Für den Künstler hat der Keilrahmen außerdem eine besondere Bedeutung, denn üblicherweise findet der gesamte Entstehungsprozess eines Leinwandgemäldes darauf statt:
- Der Künstler spannt die noch unbemalte Leinwand auf den Keilrahmen auf.
- Die Leinwand wird mit einem Gips-Kreide-Gemisch (Gesso) grundiert.
- Das Bild entsteht, jetzt findet der künstlerische Schaffensprozess statt.
- Zum Schluss trägt der Künstler transparenten Firnis zum Schutz der Farben auf.
Der Keilrahmen ist also ein wichtiges Basic für jeden, der Bilder mit Acryl- oder Ölfarben erschaffen möchte.
Übrigens sind bei uns im Shop bereits mit Leinwand bespannte Keilrahmen erhältlich, sogar als Maßanfertigungen. Die Leinwände sind bereits grundiert, so dass Sie kein Gesso kaufen müssen.
Daraus besteht ein Keilrahmen
Ein Keilrahmen-Bausatz hat nur wenige Bestandteile: Die Grundstruktur eines Keilrahmens setzt sich immer aus vier Holzleisten zusammen (auch Schenkel genannt), die meist aus Kiefern- oder Fichtenholz, seltener aus Eichenholz bestehen. Dank eines praktischen Nut-Feder-Stecksystems werden diese vier Holzleisten zusammengefügt. Größere Keilrahmen erhalten zusätzliche Stabilität dank mittlerer Querstreben. Eine einzelne Querstrebe heißt Steg, noch größere Keilrahmen werden mit einem Kreuz oder sogar Doppelkreuz stabilisiert.
Kleine Holzkeile, die für den Keilrahmen namensgebend sind, werden auf der Innenseite des Rahmens mit einem Hammer eingeschlagen, damit einerseits der Rahmen seine Form behält und andererseits die Leinwand straff sitzt. Deshalb ist bei der Montage das Einschlagen der Spannkeile der letzte Arbeitsschritt, der nach dem Aufspannen der Leinwand folgt. Weder für die Montage des Keilrahmens noch für das anschließende Aufspannen der Leinwand benötigen Sie Nägel oder Klebstoff. Das ist auch gut so: Säurehaltiger Klebstoff könnte die Leinwand und das Bild auf Dauer angreifen und beschädigen.
Welche Vorteile hat die Montage ohne Nägel und Klebstoff außerdem?
- Die Keilrahmenleisten lassen sich auseinandernehmen und mit neuen austauschen.
- Sie können die Keile jederzeit tiefer in die Leisten schlagen und so die Leinwand nachstraffen.
- Die Leinwand wird mit kleinen Heftklammern auf die Leisten getackert. Für die eventuelle Demontage entfernen Sie die Heftklammern ganz einfach mit einem Klammeraffen.
Dank des Montagesystems mit Nut und Feder besteht ein Leinwandrahmen aus nur wenigen Elementen, die jederzeit ausgetauscht werden können.
Keilrahmen selbst bauen oder kaufen?
Die Holzleisten bilden das Grundgerüst und sollten bestimmte Anforderungen erfüllen. Sie sollen stabil, aber nicht steif sein – ideal sind Nadelhölzer, denn aufgrund des hohen Harzanteils sind sie weicher, also auch biegsamer, und erleichtern Ihnen dadurch die Montage. Aus Stabilitätsgründen empfehlen wir außerdem Massivholzleisten und kein Mischholz, schon gar kein MDF.
Die Besonderheit von Keilrahmenleisten sind ihre Gehrungsseiten. Spezielle Maschinen, sogenannte Keilrahmenfräsen, fräsen Nut und Feder in die Endstücke der Leisten. Damit passen die Leisten im 90-Grad-Winkel genau ineinander und halten sich bestens fest. Längere Leisten für größere Leinwände stabilisieren die Keilrahmenhersteller zusätzlich mit einem Querstreben, der sogenannte Steg, je nach Format mit einem Kreuz oder Doppelkreuz. Die Querstreben können problemlos in die Keilrahmenleisten gesteckt werden – die dafür vorgesehene Nut fräsen unsere Lieferanten mittig in die Leisten.
Ein weiteres Plus von maschinell gefertigten Keilrahmenleisten ist das besondere Profil, das eine gerundete Außenkante aufweist. Warum ist dieses Detail so wichtig? An diesem Punkt wird später die Leinwand umgeknickt und gestrafft. Je runder die Außenkante dabei ist, desto weniger knickt der Leinwandstoff und desto geringer ist die Gefahr bei Öl- und Acrylgemälden, dass die Farbe Risse erhält oder bröckelt.
Zu guter Letzt sei noch darauf hingewiesen, dass die Keilrahmenleisten unserer Lieferanten alle ein Standardprofil haben, das bei kleineren Formaten (z. B. Keilrahmen in 40×50) zwischen 1,8 und 2,0 Zentimeter hoch und zwischen 4,0 und 4,2 Zentimeter breit ist. Keilrahmenleisten, die für größere Leinwände vorgesehen sind (z. B. Keilrahmen in 120×80) sind höher und breiter. Sie passen dementsprechend zu Leinwänden in Standardmaßen, wodurch Sie schnell den Leinwandrahmen in der richtigen Größe finden.
Selbstverständlich ist es auch möglich, dass Sie einen Keilrahmen selbst zu bauen. Allerdings sind die maschinell gefertigten Keilrahmenleisten meist günstiger, leichter zu montieren und später besser mit neuen auszutauschen. Unsere Lieferanten kennen die Bedürfnisse der Kunden dank jahrzehntelanger Erfahrung, die Produkte sind deshalb das Beste, das Sie auf dem Markt finden können. Haben Sie eine Leinwand im Sondermaß? Auch in diesem Fall ist es nicht nötig, dass Sie im Baumarkt nach den richtigen Leisten suchen und aufwendig zuhause anfangen zu nageln und zu kleben.
Bei uns können Sie auch Keilrahmen nach Maß für Ihre Leinwand im Sonderformat bestellen. Unsere Lieferanten schneiden für Sie die Leisten auf den Millimeter genau zu.
Seit wann nutzen Künstler Keilrahmen?
Wir können nur vermuten, welche Revolution der Keilrahmen in der Kunstwelt ausgelöst hat… im Mittelalter und bis zur Renaissance beauftragten vor allem die Kirche und der Adel Maler, um Kirchen und Residenzen mit sakraler Kunst zu schmücken. Die Bilder entstanden an Wänden als Freskos oder auf Holztafeln für Altäre. Die Urheber vieler Kunstwerke aus dieser Epoche sind uns heute unbekannt und ihre Namen nicht überliefert. Die Künstler bleiben anonym, stattdessen kennen wir die Namen der Auftraggeber.
Das änderte sich in der Renaissance, als Holzleisten für textile Bildträger das erste Mal die Bühne betraten. Diese Holzstrukturen waren sehr ähnlich zum heutigen Keilrahmen, nur wurden hierfür die Holzeisten genagelt und nicht zusammengesteckt. Trotzdem – sie markieren einen Wandel in der Kunstwelt. Kunst entstand ab diesem Zeitpunkt nicht mehr ausschließlich auf Wänden oder schweren Holztafeln für Altäre, sondern sie wurde „beweglich“. Der Künstler konnte nun seine Gemälde tragen und vielerorts bewerben, wodurch er nach und nach aus dem Schatten der Anonymität trat und seine Kunstwerke voll Stolz mit seinem Namen signierte (denken Sie an das berühmte AD Albrecht Dürers).
Der Künstler war ab der Renaissance also kein ausführender Maler mehr, sondern inszenierte sich als Genie und wurde ein eigenständiger Geschäftsmann mit Werkstatt und Angestellten (Raffael und Michelangelo sind berühmte Beispiele).
Im 18. Jahrhundert schließlich entstand, vermutlich im französisch-holländischen Raum, der Keilrahmen mit dem Nut-Feder-Stecksystem und zwar genauso, wie ihn Künstler noch heute verwenden. Der Keilrahmen erleichterte den Handel mit Gemälden, denn ab sofort konnte die Leinwand sogar von der Struktur abgenommen und eingerollt werden. Zudem waren die Keilrahmenleisten kompakter als die früheren genagelten Holzstrukturen. Diese Entwicklung veranschaulichen Canalettos Veduten auf italienische Städte und Landschaften, in dieser Zeit sehr beliebt waren. Die Bilder des venezianischen Malers gelangten von der Lagunenstadt aus nach ganz Europa.
Ich habe einen Keilrahmen ohne Leinwand – wie geht es weiter?
Sobald Sie lose Leisten mit Spannkeilen plus eventueller Querstreben zuhause haben, aber noch nicht wissen, wie Sie diese montieren, können Sie sich unser Video ansehen.
Im Magazinbeitrag „Keilrahmen montieren“ erklären wir Ihnen Schritt für Schritt, wie es geht.
Anschließend bespannen Sie den Keilrahmen mit einer Leinwand. Auch zum Thema „Keilrahmen bespannen“ haben wir in unserer Videothek ein praktisches Erklärvideo für Sie mit unseren Experten gedreht. Möchten Sie alle Arbeitsschritte nachlesen? In unserem Magazin finden Sie alle Antworten auf Ihre Fragen.
Unser Team von AllesRahmen.de wünscht Ihnen viel Spaß.